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Femdom: Alles über die weibliche Dominanz

Eine Frau, die Männer im Rahmen von BDSM-Session dominiert, wird als Femdom bezeichnet. Devot veranlagte Männer lieben es, von ihrer Partnerin Befehle zu erhalten und ihr zu dienen.

In diesem Artikel finden sich neben Begriffsdefinitionen zu Femdom auch Ideen für dominante Spielchen, beliebte Praktiken sowie Tipps für die Suche nach Femdom-Kontakten.

Was bedeutet Femdom?

Es handelt sich um die Abkürzung des englischen Begriffs Female Domination, also weibliche Dominanz. Sie wird nicht nur für die Art der Spielbeziehung genutzt, sondern auch um eine dominant veranlagte Frau an sich zu bezeichnen. Eine solche Frau liebt es, den Mann (oder auch eine Frau) zu dominieren. Es herrscht zwischen beiden also ein eindeutiges Machtgefälle. In Rollenspielen leben sie ihre Leidenschaften aus. 

Kommt es zwischen beiden zu einer Beziehung, spricht man von einer Female-led-Relationship (FLR).

Was ist der Unterschied zwischen einer Femdom und einer Domina?

Im Grunde handelt es sich dabei um das Gleiche. Der Unterschied liegt darin, dass eine Domina Geld dafür nimmt, wenn ein Mann von ihr dominiert werden will. Der Mann nimmt also eine Dienstleistungen entgegen, für die Domina ist es ein Beruf. 

Portrait von Frau mit Peitsche
Foto: popovartem.com – Shutterstock.com

Eine Femdom hat dagegen eine private Vorliebe für Dominanz und lebt diese in Spielbeziehungen mit devoten Partnern aus. Dafür lässt sie sich nicht bezahlen. 

Welche Rollen gibt es bei Femdom?

Aufgrund des Machtgefälles in jedem von Dominanz geprägten Rollenspiel wird unterschieden zwischen dem Sklaven und der Herrin. Weitere Begriffe für den Sklaven sind Bottom oder Sub (von submissiv) und für die Herrin Mistress. 

Die Rollen sind dadurch charakterisiert, dass die Herrin die Befehle und Anweisungen gibt, während der Sklave sie durchführt und gehorcht. 

Die beliebtesten Femdom-Praktiken

Femdom und Sex können gemeinsam praktiziert werden, müssen sie aber nicht. Oft liegt der Reiz dieses Rollenspiels in der Abwesenheit von Sex. Stattdessen haben sich verschiedene Praktiken wie Keuschhaltung oder Facesitting etabliert, die sowohl dem Mann als auch der Frau Lust verschaffen.

Frau steht mit High Heels auf Oberkörper von Mann
Foto: Tik.tak – Shutterstock.com

Keuschhaltung – wenn die Femdom den Orgasmus verweigert

Bei der Keuschhaltung verweigert die Herrin dem Sklaven Sex. Das schließt oft auch Selbstbefriedigung mit ein. 

Oft wird die Keuschhaltung sichergestellt, indem ein Keuschheitskäfig verwendet wird. Das ist eine Vorrichtung aus Metall oder Plastik, die um den Penis gelegt und anschließend mit einem Schloss versperrt wird. Den Schlüssel verwahrt die Mistress. In diesem Zusammenhang spricht man auch von der Schlüsselherrin. Diese Praktik findet sich auch außerhalb einer Ehe. So kann die Keuschhaltung durch eine Herrin im Rahmen einer Spielbeziehung eingesetzt werden. 

Die Keuschhaltung lässt sich von Paaren in einer Beziehung oder Ehe besonders intensiv ausleben – hier kann die Femdom ihren Sklaven über einen längeren Zeitraum hinweg keusch halten.

Bondage – das Spiel mit den Fesseln

Beim Bondage fesselt die Herrin den Sklaven mit einem Seil. Dabei geht es darum, dass er wehrlos und ihr ausgeliefert ist. Neben der normalen Fesselung kann der Sklave auch an einem Stuhl, an einem Bett oder an einem Andreaskreuz gefesselt werden. 

Mann bekommt pinke Peitsche um den Hals gewickelt
Foto: Kopytin Georgy – Shutterstock.com

Spanking – bis der Hintern glüht

Mit Spanking ist das Versohlen des Hinterns des Sklaven gemeint. Der Begriff tauchte schon im viktorianischen Zeitalter in England auf, als es sogenannte Spanking-Clubs gab. Heute ist es eine beliebte Praktik, bei der die Frau den Mann dominiert, indem sie ihm mit einer Peitsche, einem Rohrstock, einem Gürtel oder anderen Geräten auf den Po schlägt. 

Feminisierung – wenn der Mann eine Frau sein will

Zu den Femdom-Spielen gehört auch die Feminisierung. Hier muss sich der Sub weibliche Kleidung anziehen oder sich schminken, um so auszusehen wie eine Frau. Dies empfindet er als eine besondere Demütigung, wodurch er große Lust empfindet. Zur Feminisierung gehört zudem die Pflicht des Bottoms, sich wie eine Angehörige des weiblichen Geschlechts zu verhalten. 

Mann trägt Frauen BH
Foto: Ladanifer – Shutterstock.com

Facesitting – so demütigt die Femdom ihren Sklaven

Facesitting ist eine sehr körpernahe Praktik. Die Mistress setzt sich dabei mit ihrem Hintern auf das Gesicht des Mannes. Oft wird diese Spielart mit Atemreduktion kombiniert. Es kann vorkommen, dass die Herrin sich dabei die Hose auszieht und sich oral von ihrem Sklaven befriedigen lässt.

Die Fußherrin – Dominanz mit den Füßen

Jeder Fußfetischist träumt von weiblichen Füßen – doch im BDSM haben sie eine andere Funktion. Sie werden von der sogenannten Fußherrin gezielt dazu eingesetzt, um den Sklaven zu demütigen. Sie kann ihn dazu zwingen, an ihren ungewaschenen Füßen zu riechen oder ihre schmutzigen Stiefel abzulecken. 

High-Heel und Leder Peitsche vor rotem Hintergrund
Foto: Serko1982 – Shutterstock.com

Manch eine Mistress entscheidet sich sogar dazu, ihren Sub als Fußabstreifer zu benutzen oder mit ihren Füßen auf seinem Körper zu stehen. 

Natursekt – Spiele mit dem Urin

Bei Natursekt-Spielen spielt der Urin der Herrin eine wichtige Rolle. Sie kann ihren Sklaven dazu benutzen, um sich auf ihm zu erleichtern. Besonders demütigend wird es, wenn sie ihn zwingt, ihren Natursekt zu trinken. 

Es mag sein, dass der Mann darauf steht und dadurch befriedigt wird – hier wäre als Steigerung denkbar, ihn seinen eigenen Urin trinken zu lassen, vor dem er sich möglicherweise ekelt. 

Im Rahmen von Natursekt-Spielen finden oft mobile Toilettenschüsseln eine Rolle, die über das Gesicht des Sklaven gestellt werden, während die Herrin darauf sitzt. Dann gibt es für den Mann kein Entkommen. 

Petplay – tierische Rollenspiele

Beim Petplay nimmt der Sub die Rolle eines Tieres ein. Zum Beispiel spannt ihn die Mistress als Pferd vor eine Kutsche oder sie nimmt ihn als Hund an die Leine und geht mit ihm Gassi. Der Sklave darf nur Tierlaute von sich geben und die Herrin behandelt ihn wie ein Tier. Das Essen wird im Napf serviert. 

Mann in BDSM-Outfit
Foto: goldeneden – Shutterstock.com

Arztspiele – eingehende körperliche Untersuchungen

Bei Arztspielen wird eine ärztliche Untersuchung simuliert. Die Femdom übernimmt die Rolle der Ärztin, vor der der Sklave sich nackt ausziehen muss. Dann stehen entwürdigende Praktiken an. Fortgeschrittene legen sich einen Arztstuhl und Gegenstände wie Operationsmesser zu, um das Spiel möglichst realitätsnah zu gestalten. 

Femdom-Ideen für BDSM-Spiele

Der Sklave einer Femdom muss einiges ertragen. Neben den oben genannten Praktiken gibt es viele gemeine Spiele, bei denen die Mistress ihren Sub leiden lassen kann. Im Rahmen einer dominanten Spielbeziehung gibt es oft ein komplexes Setting. Zum Beispiel Rollenspiele wie Königin und Ritter, Ärztin und Patient, Polizistin und Sträfling.

Bei anderen Femdom-Spielen geht es eher um den Gebrauch von Sexspielzeugen und Folterinstrumenten. Zum Beispiel heißes Kerzenwachs, Daumenschrauben, Analplugs oder auch Alltagsdinge wie Haarbürsten, die als Schlaginstrument gebraucht werden können.

Neben körperlichen Femdom-Strafen gibt es auch psychische. So kann die Femdom-Herrin Liebesentzug oder demütigende Worte als Bestrafung für Ungehorsam einsetzen. Das ist eine gut geeignete Methode, um als Femdom eine Erziehung des Sklaven nachhaltig durchzusetzen. 

Besonders kreativ wird es auf BDSM-Partys, wenn mehrere Personen im Spiel sind. Einige Bottoms träumen davon, von mehreren Frauen gleichzeitig dominiert zu werden.

Femdom-Tipps für Frauen, wie sie einen Mann dominieren können

Die Sexexpertin Maggie Tapert gibt auf YouTube Anfängerinnen und werdenden Femdoms als wichtigsten Ratschlag, dass der Mann zum Schweigen gebracht werden müsse. In der Tat ist dies eine besonders effektive Art der Dominanz, da ein schweigender Mann außer Gefecht gesetzt ist und sich alles mit ihm anstellen lässt. Um dies zu erreichen, hilft ein Knebel. 

Besonders fies ist der Gebrauch von Wäscheklammern, die zum Beispiel an die Brustwarzen oder die Hoden des Mannes geklemmt werden. Das ist freilich nur dann interessant, wenn es zu Schmerzen kommen soll. 

Wenn das Machtgefälle eine größere Rolle spielen soll als der Schmerz, so eignet sich die Orgasmuskontrolle hervorragend, um den Mann in den Wahnsinn zu treiben. Neben der totalen Keuschhaltung kann die dominante Freundin mit ihrem Sklaven auch das Tease and Denial-Spiel spielen. Hier ist es ihm erlaubt, sich zu berühren, aber der Orgasmus bleibt ihm verwehrt. Das führt zu einem enormen Frust. 

Auf Beziehungsebene kann die Frau die Kleider des Mannes kontrollieren, etwa indem sie ihm befiehlt, weibliche Unterwäsche während der Arbeit zu tragen. Auch eine Kontrolle der Finanzen oder der Freizeitaktivitäten ist denkbar. 

Besonders wichtig ist allerdings, den Sklaven dazu zu bringen, seiner Herrin so viel Lust und Befriedigung zu verschaffen wie möglich. Dazu muss er ihr alle materiellen und immateriellen Wünsche erfüllen und ihr sexuell komplett hörig sein. 

Femdom-Pornos – Inspiration für Paare

Natürlich gibt es auch Femdom Porn. In aller Regel stehen dabei bestimmte Praktiken im Vordergrund. 

Für diese Femdom-Videos gibt es sogar eigene Femdom Tube-Seiten. Auf ihnen können interessierte User die Clips nach verschiedenen Spielarten sortieren – von Facesitting bis Bondage ist alles dabei. 

Es gibt auch Porno-Darstellerinnen, die sich auf diese Art von Produktionen spezialisiert haben und viele begeisterte Anhänger*innen haben. Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Femdom-Pornos mit deutschen Darstellerinnen. 

Femdom-Foren, -Blogs und -Bücher

Ein Femdom-Forum ist eine gute Möglichkeit, sich auszutauschen. Hier gibt es Diskussionen über dominante Praktiken sowie Inspirationen für Erziehung und Strafen. Gerade Anfänger*innen finden viele nützliche Informationen zur Einführung.

Inspirationsquellen gibt es zum Beispiel beim Joyclub oder bei Fetisch.de.

Joyclub Femdom und Malesub

Erfahrungsberichte aus erster Hand gibt es auf Femdom-Blogs, zum Beispiel bei Weibliche Dominanz oder bei Femdombeziehung. 

Detailliertere Ausführungen gibt es in speziellen Büchern, worunter besonders Die Lust auf weibliche Dominanz von Claudia Varrin hervorzuheben ist. Hier erfahren Neulinge aber auch fortgeschrittene Leser*innen, welche Spielarten und Praktiken es gibt – sei es die häusliche Disziplinierung oder das Spiel zwischen Kerkermeisterin und Gefangenem.  

Unter den Femdom-Filmen ist insbesondere Bitter Moon von Roman Polanski hervorzuheben, der thematisiert, wie sich eine Frau durch dominante Spielchen an ihrem untreuen Mann rächt.

Was ist eine Femdom-Beziehung?

Geht Femdom über den Zeitraum einer BDSM-Session hinaus und wird in den Alltag eines Paares integriert, dann spricht man von einer Femdom FLR-Beziehung. FLR ist die Abkürzung des englischen Female-led Relationship, also eine weiblich geführte Beziehung. 

Hier geht es nicht nur um erotische Abenteuer, sondern um eine Integration des Gedankens der weiblichen Dominanz in die Beziehung und in den Alltag. 

So lassen sich Femdom-Kontakte finden

Eine Umfrage hat ergeben, dass 6 % aller Frauen Fantasien haben, in denen sie die dominante Rolle einnehmen. Das sind nicht allzu viele, sodass es nicht sehr wahrscheinlich ist, bei „normalen“ Dates oder auf allgemeinen Dating-Seiten eine passende Frau für Femdom-Spiele zu finden. 

Blonde Frau liegt mit Peitsche im Bett
Foto: sakkmesterke – Shutterstock.com

Klüger ist es da, auf BDSM-Partys oder BDSM-Stammtische zu gehen. Eine gute Möglichkeit für die Kontaktsuche sind auch BDSM-Portale im Internet oder spezielle BDSM-Apps. 

Wie findet man als Mann eine dominante Frau?

Eine dominante Frau zu finden ist um einiges schwieriger als wenn eine Frau eine Anzeige aufgibt mit den Worten: „dominante Frau sucht devoten Mann“. Denn auf solche Inserate melden sich regelmäßig Dutzende von Männern, während entsprechende Anzeigen von Herren selten Erfolg haben. Was sollte Mann da tun?

Die Antwort lautet, dass beim Femdom-Dating genau dieselben Regeln gelten wie auf dem normalen Partnermarkt auch. Die Initiative muss vom Mann ausgehen und er muss sie umwerben und beeindrucken. Die spezielle sexuelle Vorliebe sollte erst im Laufe des Datings genannt werden. 

Anders ist es freilich, wenn der Mann auf speziellen BDSM-Plattformen sucht. Dort kann er direkt für Femdom-Spiele offene Damen anschreiben und beide wissen, woran sie sind. Hier ist es wichtig, dass er sich von Beginn an unterwürfig zeigt. Es kann sein, dass die Herrin einen Tribut fordert – zum Beispiel muss der Mann Befehle ausführen oder ihr Nacktfotos von sich schicken. Erst wenn er das getan hat, besteht die Chance, dass die Mistress daran denkt, sich mit ihm abzugeben.



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